Wir waren gemeinsam hässig, haben im Regen getanzt, uns bestärkt und sind eingestanden für eine feministische Zukunft.
Der Streiktag hat mit einer Kinderwagen/ Rollstuhl/Rollator Demo mit 350 Teilnehmenden gestartet. Gemeinsam haben wir die Anliegen der Carearbeit auf die Strasse getragen. Anschliessend gabs ein gemeinsames Picknick auf der Kasernenwiese und eine Tanzperformance von FemTak.
Am späteren Nachmittag besammelten sich 15’000 Menschen, um gemeinsam mit dem Motto: Unsere Strassen, unsere Körper, unsere Welt auf die Strasse zu gehen. Wir sind immer noch hässig und tragen unsere Forderungen ins Rathaus in Basel, nach Bern und in die ganze Welt!
Das fünfte Jahr in Folge nehmen wir uns am 14. Juni Zeit und Raum.Wir sind immer noch hässig, darum demonstrieren wir gleich zweimal in Basel. Unter dem diesjährigen Motto: „Unsere Körper! Unsere Strassen! Unsere Welt!“ stehen wir ein für eine feministische Zukunft.
Unsere Körper sollen nicht weiter ausgebeutet, sexualisiert und zerstört werden. Unsere Strassen sollen zu jeder Zeit für uns belebbar und für unsere Bedürfnisse gebaut werden. Unsere Welt soll ein sicheres Zuhause für alle sein.
Kickboxen mit NIMA-Kollektiv ORT | Kannenfeldpark ZEIT | 15:00 Uhr
Am 14. Juni streiken wir gemeinsam in Basel für eine feministische Zukunft. Unsere Körper sollen nicht weiter ausgebeutet und sexualisiert werden. Unsere Strassen sollen zu jeder Zeit für uns sicher sein und für unsere Bedürfnisse gebaut werden. Unsere Welt soll in der Medizin, den Medien und der Politik repräsentiert sein.
Wir Frauen, Lesben, Inter, non binäre, trans und genderqueere Menschen, sind immer noch hässig und gehen am 14. Juni auf die Strasse.
Wir stehen in internationaler Solidarität für Frieden, Freiheit, und Gerechtigkeit weltweit. Wir erheben unsere Stimme in Verbundenheit mit Kämpfer:innen weltweit.
Wir fordern eine diskriminierungsfreie Gesundheitspolitik, wie zum Beispiel die Gesundheitsversorgung und Pflege für alle Geschlechtsidentitäten. Wir brauchen einen kostenlosen Zugang zu Abtreibung und Verhütungsmittel. Unsere sexuelle Gesundheit soll nicht länger nur auf die Reproduktion begrenzt werden.
Zur Sicherung unserer ökonomischen Situation brauchen wir vollumfängliche Lohngleichheit. Dazu gehört die Bezahlung von Care-Arbeit und die Reduktion der Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden. Die Altersarmut kann langfristig nur verbessert werden, wenn die AHV gestärkt wird.
Jede zweite Woche kommt es in der Schweiz zu einem Feminizid. Wir fordern ausreichend Geld für Schutzhäuser, Prävention und Aufklärung in der Gesellschaft. Medienschaffende fordern wir auf, Feminizid als solche zu benennen und nicht weiter von „Familiendrama“ zu schreiben. Sexualisierte Gewalt erleben wir tagtäglich an unseren Körpern! Nur Ja heisst Ja ist hier die langfristig einzige Lösung!
Wir fordern die Einführung einer Elternzeit für beide Elternteile von mindestens einem Jahr. Schweizweit müssen die Care-Angebote ausgebaut und deren Finanzierung gesichert werden. Für uns gibt es kein Rentengesetz ohne das Inkludieren der Care-Arbeit.
Am 14. Juni ruft der Feministische Streik & Frauenstreik Basel zu eine mächtigen, feministischen Streik auf. Wir werden am Arbeitsplatz, Zuhause, in der Ausbildung, dem Konsum und dem öffentlichen Raum streiken. Wir fordern eine Umverteilung von Zeit, Macht und Geld, damit alle Menschen Zugang zu einem guten Leben haben. Die Region Basel wird am 14. Juni laut, lila, fordern und feministisch sein.
Der feministische Streik 2023 wird von einer Care- Demo eröffnet. Um 10:45 sind alle Menschen herzlich eingeladen, die Sorgearbeit leisten oder auf Sorgearbeit angewiesen sind, zusammen mit uns ihre Forderungen auf die Strasse und in den Grossen Rat zu tragen. „Ich bin heute auf der Strasse, weil Sorgearbeit systemrelevant ist. Ohne uns würde gar nichtslaufen – mehr als die Hälfte meiner Arbeitszeit arbeite ich gratis – auch aus Liebe, aber Kinder zu haben, darf nicht zu Armut führen“, erklärt Miriam Sandrin vom Streikkollektiv Basel.
Am kommenden Mittwoch diskutiert der Grosse Rat Basel-Stadt über eine Verkürzung der Erwerbsarbeitszeit für Kantonsangestellte von 42 auf 38 Stunden. Der feministische Streik und Frauenstreik Basel begrüsst diese Entwicklung.
Bildlegende: 14. Juni 2019, Theaterplatz Basel, Foto: Hüsam Boran
2023 zeigt es wieder einmal: Unser Staat hätte Milliarden zur Verfügung – aber wenn es um die Bedürfnisse von arbeitenden FLINTAs und Müttern, Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Mitarbeitende in «systemrelevanten» Berufen geht, ist das Geld immer knapp. Da wir uns vom Applaus nichts kaufen können, machen wir dieses Jahr am Feministischen Streik eine kleinere Demo als Auftakt zur grossen Demo am Nachmittag – extralaut, kinderfreundlich und barrierefrei. Wir besammeln uns um 10:45 beim Theater Basel und starten nach einigen motivierenden Reden via Bankverein in Richtung Marktplatz. Der Staat hat Geld, um Grossbanken zu retten, aber nicht, um gute Betreuung für Pflegebedürftige wie Kinder, Betagte oder Menschen mit Behinderung zu finanzieren. FLINTAs, Mütter, alte Menschen und solche mit einer Beeinträchtigung werden gesellschaftlichen an den Rand und ins wirtschaftliche Aus gedrängt. Diese und weitere strukturelle Probleme wollen wir beleuchten. Uns stinkt diese faule Doppelmoral! Deshalb machen wir, unsere Gefährte und unser Nachwuchs kräftig Lärm. Erscheint zahlreich und bringt eure Gefährte auf Rädern und symbolisch etwas aus eurem Alltag mit, was viel Lärm macht (Pfannen, Töpfe, Instrumente, lautes Kinderspielzeug etc.). Am Rathaus schreiben wir unsere Forderungen nieder und übergeben sie an Mitglieder des Grossen Rats. Seid solidarisch und vernetzt euch! Die Teilnehmenden bringen für sich selber und die mitgebrachten grossen und kleinen Menschen Essen, Spielzeug, Gehörschutz usw. mit. Am Ende der Demo bieten wir eine kleine Auswahl an kinderfreundlichen vegetarischen Snacks und kreative Beschäftigungsmöglichkeiten für Gross und Klein, Jung und Alt an. Solidarische männlich gelesene Menschen sind gerne als Helfer willkommen.
Auf unserer Übersichtskarte erfährst du, was wir am 14. Juni bereits geplant haben.
Der 14. Juni ist ein Mitmachtag. Du willst selbst eine Aktion, Streikpause oder etwas anderes mit Frauen, inter, nonbinären oder trans Personen organisieren? Schau kurz auf unseren Aktionskonsens und schreib uns, damit wir deine Aktion in die Karte eintragen können.
Schick uns eine E-Mail mit deinen Kontaktdaten, Ort, Zeit und Titel deiner Aktion. Eventuell auch 2-3 Sätze zum Inhalt der Aktion.
Du bist CIS-Mann und möchtest zusammen mit anderen Care-Arbeit übernehmen? Wir haben hier einen Schichtplan für Sachen, bei denen wir Unterstützung brauchen. Schau doch bitte zuerst, ob du mit deiner Arbeit Frauen, inter nonbinäre oder trans Personen in deinem Umfeld unterstützen kannst, damit sie am 14. Juni streiken können. Falls dort grünes Licht ist, freuen wir uns, wenn du dich in den Schichtplan einträgst oder gemeinsam mit anderen Personen Care-Arbeit übernimmst, die wir auf der Karte eintragen können.